Die bayerische Porzellanstraße Verlauf Bayerischer Wald und Oberpfalz

Die bayerische Porzellanstraße – Verlauf Bayerischer Wald & Oberpfalz

In Nordostbayern gelegen, erstreckt sich die bayerische Porzellanstraße über große Teile der Oberpfalz, über Teile Oberfrankens und des Bayerischen Waldes. Sie entstand 1996 durch Unternehmer der Porzellanherstellung und des Porzellanverkaufes, des Gastronomie- und des Hotelgewerbes – neben Wirtschafts- und Fremdenverkehrsorganisationen und Menschen, die die Region unterstützen wollten (Verein Porzellanstraße e.V.).

Selb an der bayerischen Porzellanstraße Verlauf in Bayern

Die Porzellanstadt Selb an der bayerischen Porzellanstraße – Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Porzellanstraße in Bayern – Sehenswürdigkeit & Ausflugsziel Porzellanstadt Selb

Die weithin bekannteste Stadt, die man auf der bayerischen Porzellanstraße besuchen kann, ist Selb. Sieht man die Liste ihrer Ehrenbürger an, findet man Namen wie Hutschenreuther und Rosenthal darunter, die zu den bekanntesten deutschen Porzellanherstellern gehörten und gehören (seit 2009 in der Sambonet Rosenthal Group).

Die Stadt Selb ist noch heute untrennbar verbunden mit hochwertigem Porzellan – die Tradition ist nicht nur spürbar im Porzellanikon, dem staatlichen Museum für Porzellan. In der Stadt befindet sich auch Europas größtes Spezialmuseum für Keramik. Durch August den Starken Kurfürst von Sachsen und König von Polen finanziert, wurden von Ehrenfried Walter von Tschirnhaus (Naturwissenschaftler) und dem Apotheker und Alchimisten Friedrich Böttger die ersten Brände von Porzellan hergestellt und 1710 die Manufaktur Meissen gegründet. 1822 gründete – als erster Bürgerlicher – Carl Magnus Hutschenreuther in Hohenberg an der Eger eine Manufaktur, der Beginn der Blütezeit in dieser Region.

Fabrikverkauf Porzellanstrasse in Bayern Seltmann / Hutschenreuther in Selb

Fabrikverkauf an der Porzellanstrasse in Bayern – Seltmann Weiden und Hutschenreuther in Selb

Porzellanstraße Werksverkauf und Flohmarkt in Selb

Anfang August findet in Selb jedes Jahr das Fest der Porzelliner statt mit dem größten Porzellanflohmarkt Europas. Dort werden viele Schnäppchen und gesuchte Raritäten angeboten, die Liebhaber des weißen Goldes kommen voll auf ihre Kosten. Man findet Neues und Altes, von weniger bekannten und bekannten Porzellankünstlern Hergestelltes, wie z. B. die Tierfiguren von Gunter R. Granget, der maßgeblich die Hutschenreuther Kunstabteilung geprägt hat. Er wurde von der Lorenz Hutschenreuther AG 1969 auf eine Studienreise in die USA und Kanada geschickt, um dort von einem Ornithologen beraten, die Vogelwelt zu beobachten und zu studieren. Ob er mit dem Flugzeit oder einem Schiff in die USA gereist war, ist heute nicht überliefert. Mit all den Studieninstrumenten im Gepäck, und ohne Reiseerleichterungen wie dem Esta, bzw. kanadischen eTa, war die Reise aber sicher kein leichtes Unterfangen.

Geheimtipps auf der bayerischen Porzellanstraße – Hutschenreuther, Rosenthal, Gaststätten, …

Mit neuem Wissen im Gepäck kehrte er nach Deutschland zurück. Hutschenreuther präsentierte in der Folgezeit die ersten zehn Vogelentwürfe, die heute begehrte Sammlerobjekte sind. Er entwarf z. B. die Wanderdrossel (It`s spring again), einen Kiebitz, den Erpel, Möven/Seeschwalben oder die Meisenmutter mit Kindern und vieles mehr. In späteren Jahren war er auch für Goebel, Auri und Rosenthal tätig. Auch viele andere namhafte Künstler haben sich dem weißen Gold verschrieben und wundervolle Kunstwerke erschaffen.

Über teilweise beschauliche Landstraßen kann man die Geschichte des Porzellans entdecken und erleben und in vielen Gaststätten der Gegend echt bayerische Schmankerln genießen. Auch für Angelbegeisterte ist die Umgebung ein Geheimtipp. Man kann dort die Seele baumeln lassen und sich entspannen, um für den Alltag Zuhause wieder aufzutanken.

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